Nachbeben in Istanbul: AFAD meldet Rückgang der Erschütterungen

Nachbeben in Istanbul
AA - HaberTurk

Nach dem schweren Erdbeben am Mittwoch bleibt die Lage in Istanbul weiterhin angespannt. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD meldete am Donnerstag, dem 24. April 2025, um 17:52 Uhr ein weiteres Nachbeben in Istanbul mit einer Stärke von 3,9.

Anschließend ein stärkeres Erdbeben mit einer Magnitude von 6,2. Das kräftige Beben mit der Stärke 6,2 war auch in vielen umliegenden Provinzen deutlich zu spüren. In einer aktuellen Mitteilung der Provinzverwaltung Istanbul hieß es: „Bitte betreten Sie keine Gebäude, die beschädigt wurden oder bei denen ein Schaden vermutet wird. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, mit dem Auto auf die Straße zu fahren. Nutzen Sie Mobilfunknetze nur in dringenden Fällen.“

Laut Innenminister Ali Yerlikaya zeigen aktuelle Auswertungen jedoch einen klaren Rückgang der Nachbebenaktivität in den letzten 16 Stunden.

Die Angst, in ihren Wohnungen zu bleiben, führte dazu, dass zahlreiche Menschen in der Nacht im Freien Zuflucht suchten, um sich vor möglichen Gefahren zu schützen und die Nacht in relativer Sicherheit zu verbringen.

Sorge um Erdbebensicherheit in Istanbul – Experte warnt vor möglichem Tsunami in der Türkei

Der japanische Erdbebenforscher Yoshinori Moriwaki äußerte im Gespräch mit dem Fernsehsender Haber Türk erhebliche Bedenken hinsichtlich der Erdbebensicherheit in der Metropole am Bosporus. Nach dem schweren Beben warnte er vor weiteren Problemen in der türkischen Millionenstadt. Seinen Angaben zufolge sind etwa 50 Prozent der Gebäude in Istanbul bei einem starken Erdbeben gefährdet. Sollte es in der Region zu einem Beben von größerer Stärke kommen, sei sogar ein Tsunami mit bis zu drei Meter hohen Wellen möglich. Laut Moriwaki liegt die Wahrscheinlichkeit für ein solches Beben in den nächsten 30 Jahren bei 60 Prozent.

Er betonte, dass die Frage nach einem Erdbeben der Stärke 7 oder höher nicht „ob“, sondern „wann“ laute. Angesichts dieser Prognosen forderte der Experte mehr Vorsorge im Alltag: „Erdbeben sind in der Türkei wie auch in Japan Teil der Realität. Deshalb müssen wir vorbereitet sein – in Schulen, im öffentlichen Leben und zu Hause. So lassen sich Schäden um bis zu 70 Prozent reduzieren.“