22.07.2014, 22:28
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Türkische National-Fußball'frau'schaft
Die WM ist vorbei, oder doch nicht?
Wie sieht es mit unseren Frauen aus? Die Welt redet immer mehr von Frauenfußball.
Auf der Seite http://www.deutsch-tuerkische-nachri...kischen-stars/
wird schon 06/2011 direkt gefragt: Frauenfußball: Haben die Türken überhaupt eine Nationalmannschaft?
Zitat:
Spielerinnen mit türkischen Wurzeln wird man auch im deutschen Team nicht finden. Wo sind sie nur, die weiblichen Özils, Sahins oder Altintops?
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Und weiter heißt es im Text:
Zitat:
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Frauen, die diesen Sport ausüben, sind häufig Klischeevorstellungen und Sexismus ausgesetzt.
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Fußball ist noch immer ein Männersport – in Deutschland ebenso wie in der Türkei
Was in deutschen Familien denkbar ist, ist in türkischstämmigen Familien aber noch ungewöhnlich, manchen Mädchen wird es sogar verboten Fußball zu spielen.
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Erstaunlich ist aber, dass gemäß diesen Nachrichten im Jahre 1993 es insgesamt 30 FrauenTeams gab. Die Zahl ging jedoch innerhalb 10Jahren rapide zurück.
Meine Frage an euch: Was geschah in den Jahren 1993-2003 in der Türkei, was dies beeinflusst haben könnte? Waren es Stimmungsschwankungen in die politische Richtung der AKP?
Im Jahre 2006 gab es einen erneuten Anlauf, was jedoch eher, der Versuch einer Schnecke zum Marathonlauf glich.
Denn aus folgendem Abschnitt erfolgt ein Erklärungsversuch:
Zitat:
Neben der Finanzierung der Sportausrüstung und den oft späten Trainingszeiten schreckt viele Eltern ab, dass in Vereinen die sanitären Anlagen und die Umkleidekabinen häufig nicht getrennt von denen der Jungen sind. Mädchen bekommen außerdem oft den schlechtesten Trainingsplatz. Auch Hygienevorschriften bei Kleidung und Essen können sich bei muslimischen Spielerinnen von den Mannschaftskolleginnen unterscheiden. Gespräche zwischen Eltern und Vereinen finden kaum statt, so dass bestehende Sorgen und Ängste von Elternseite nicht überwunden werden können. Auch Sprachbarrieren können eine Rolle spielen, da nicht alle Eltern das Vereinsformular ausfüllen können.
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Steckt eine Absicht der aktuellen AKP-Regierung hinter diesem Vorgehen?
Oder liegt es an der Religion?
Wer dieser Frage nachgeht, wird sehen, dass die FIFA in 2012 die Kopftücher zu Frauen-Fußball-"Mann"schaften erlaubte.
=> http://www.deutsch-tuerkische-nachri...fussballplatz/
Zitat:
Islamischen Frauen geben sie damit grünes Licht künftig auch auf dem Fußballplatz ein Kopftuch zu tragen.
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Auch in der Türkei ist der Frauenfußball auf dem Vormarsch. Im Gespräch mit den Deutsch Türkischen Nachrichten bestätigte Ceyla Kütükoðlu vom Türkischen Fußballverband TFF bereits im Sommer vergangenen Jahres die Aufholjagd des türkischen Frauenfußballs. Der Verband hat bereits damit begonnen Fußballschulen für Mädchen im ganzen Land zu eröffnen (noch befindet sich die Entwicklung allerdings in den Startlöchern
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Nun sind erneut zwei Jahre vergangen. Und es ist immer noch still. Die Startlöcher müssen groß sein, dass der Jubel nicht heraus kommt
Bei der Frage nach der Religion gibt ein Blick zur Seite nach Katar eine interessante Antwort:
http://www.zeit.de/sport/2014-02/mon...sball-katar-wm
Zitat:
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Staab: Für mich war es nicht ganz so exotisch. 2007 war ich zum ersten Mal in Bahrain in dieser Funktion. Das war exotisch. Ich kannte die muslimische Welt nicht, die Mentalität, das Leben hier. Ich habe seitdem außer Saudi-Arabien alle arabischen Länder besucht, daher wusste ich, was jetzt auf mich zukommt.
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ZEIT ONLINE: Wie geht es dem Frauenfußball in Katar?
Staab: Es ist erstaunlich, mit welchen Schritten es hier vorangeht. Wie sie den Frauenfußball voranbringen trotz der kulturellen Barrieren und Vorurteile. Bei uns war es vor 44 Jahren nicht anders. Da hieß es, Frauen sollten aus gesundheitlichen Gründen keinen Fußball spielen. Für uns ist das heute nicht mehr nachvollziehbar.
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Staab: In Katar wird die Frage gestellt: Dürfen Frauen spielen? Sie kriegen dann keinen Mann, keine Kinder, verlieren ihre Weiblichkeit. Natürlich ist das extremer als bei uns damals. Wir haben uns emanzipiert, haben auch erst 1984 richtig Fuß gefasst, wo es hieß: Wir brauchen eine Nationalmannschaft. Dann ging alles schnell: Vom ersten EM-Titel 1989, der viele Türen öffnete, bis zum ersten WM-Sieg 2003. Der hat den Frauenfußball erst richtig ankommen lassen in der deutschen Gesellschaft. Dass jede Frau, die spielen will, auch die Erlaubnis hat, ist hier noch ein ganz langer Weg.
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Dass sie versuchen, den Frauenfußball zu fördern. Das war für mich ein erster Grund. Katar ist ein Zugpferd für die Region. Saudi-Arabien darf sich als einziges von 209 Fifa-Mitgliedern auf die Fahnen schreiben, Frauenfußball nicht zu erlauben. Natürlich spielen die in den Hinterhöfen, das weiß jeder. Nur offiziell darf es nicht sein. Wir haben letztes Jahr eine Saudi-Auswahl eingeladen. Die waren so froh, dass sie spielen durften.
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D.h. in den Islamischen Ländern ist der Druck auf Frauen nachweislich groß, dass sie aus oben genannten Gründen nicht spielen dürfen.
Allerdings ist Katar eine Ausnahme, denn laut http://www.derreisefuehrer.com/katar...sprache-kultur
Zitat:
Islam ist Staatsreligion (95 %) (davon überwiegend Sunniten (92 %)); Christen, Hindus und Bahai-Minderheiten.
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sind es größtenteils auch Muslime/a.
Die Frage liegt auf der Zunge, ob die (islamische) Religion und ihre tragenden Vorstellungen in den Hintergrund treten, wenn das große Geld ins Spiel "rollt"
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