Gefahr für Grundwasser
Fracking ist in Europa erlaubt. Die EU-Kommission hat bei der Bekanntgabe der neuen Klimaziele darauf verzichtet, strenge Schutzbestimmungen für die gefährliche Öl- und Erdgasförderung festzulegen. Ein „angemessener Umweltschutz“ solle nach „sorgfältiger Prüfung“ gewährleistet werden, lauten die vagen Vorgaben der Kommission. Umwelt- und Klimaschützer schlagen Alarm. „Die Kommission hat es versäumt, Schiefergas als das zu benennen, was es ist: ein Umwelt- und klimapolitischer Super- Gau”, sagt Österreichs Grünen- Chefin Eva Glawischnig der österreichischen Tageszeitung Krone. „Der Vorschlag der Kommission kommt einem Kniefall vor der Öl- und Gasindustrie gleich: Mehr dreckiges klimaschädliches Gas, weniger Erneuerbare Energien“, heißt es in einer Aussendung der Grünen. Kommissionspräsident Barroso sagte, dass EU-Regeln bei Gesundheits- und Umweltschutz eingehalten werden müssten. EU-Energiekommissar Günther Oettinger hatte sich wiederholt für die Prüfung der Fracking-Methode ausgesprochen, bei der Öl und Gas mittels Druck und Chemikalien aus dem Gestein gepresst werden. Umweltschützer befürchten, dass die Chemikalien ins Grundwasser gelangen können. Außerdem kann Fracking Erdbeben mit einer Stärke von 5,7 auf der Richterskala auslösen. Für Vertreter der Öl- und Gasindustrie ist Fracking eine willkommene Methode der Ressourcenförderung. Je mehr Öl und Gas gefördert werden, desto niedriger sinken die Preise. Vor allem östliche EU-Länder, die fast zu 100 Prozent von Gas-Importen aus Russland abhängig sind, wollen dieses Verfahren übernehmen. In den USA gibt es seit Jahren einen Fracking-Boom, auch in Großbritannien ist die Förderung gefragt. Kritiker weisen dagegen auf Umweltschäden und Risiken für Erdreich und Wasserversorgung hin.
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